WohnAutonom

Die aufsuchenden Angebote des WohnAutonom richten sich an erwachsene Menschen mit einer psychisch bedingten Einschränkung, die in ihrem persönlichen Lebensbereich einen spezifischen Bedarf an Behandlung und Unterstützung haben. Im Zentrum steht die Autonomie und Lebensqualität der Nutzerinnen und Nutzer. Soziale Teilhabe an der Gesellschaft soll stattfinden im Sinne der Inklusion.

Das WohnAutonom beinhaltet das aufsuchende Angebot WohnCoaching sowie das Angebot HomeTreatment Rehabilitation (aufsuchende Unterstützung in Krisen).

Das WohnCoaching ist Bestandteil des Zentrum Psychiatrische Rehabilitation (ZPR) der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) AG.

Zielgruppe
Mit dem WohnCoaching sollen Menschen mit einer psychisch bedingten Beeinträchtigung bedürfnisorientiert und ausserhalb institutioneller Strukturen Unterstützung erfahren.

Spezialitäten des WohnCoachings
· Nutzerin und Nutzer sind Auftraggeber
· Individuelle/verhandelbare Behandlung und Unterstützung mit dem Ziel der sozialen Inklusion
· Schritt in die Autonomie wird begleitet
· Soziales Umfeld wird auf Wunsch einbezogen/Vernetzung
· Begleitung in Krisensituationen (vor-während-danach) - HomeTreatment Rehabilitation

Aufnahmekriterien
· Alter zwischen 18 und 65
· diagnostizierte psychische Erkrankung gemäss ICD Kapitel F
· kein Nachweis für eine Spitalbedürftigkeit
· selbstständige Verwaltung der Finanzen oder durch eine Beistandschaft geregelt

Medizinische Vorsorge und Versorgung
Die Mitarbeitenden des WohnCoaching setzen die modernen psychiatrischen Erkenntnisse der gemeindenahen Versorgung inklusiv sozialpsychiatrischer Methoden um. Die psychiatrische, psychotherapeutische und medizinische Behandlung der Nutzerinnen und Nutzer erfolgt bei einer niedergelassenen Fachärztin oder einem niedergelassenen Facharzt, einer niedergelassen Therapeutin, einem Therapeuten oder einer Hausärztin, einem Hausarzt.

Das HomeTreatment Rehabilitation richtet sich an Menschen in einer psychischen Krisensituation, die eine Behandlung zu Hause der Behandlung in einer Klinik vorziehen. Das HomeTreatment versteht sich als Element zur Ergänzung zu bestehenden Behandlungs- und Versorgungsangeboten. Die Behandlung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team entsprechend dem individuellen Bedarf zu Hause. Die längerfristige Begleitung und Behandlung erfolgt nach Abklingen der Krise wieder durch die gewohnten Fachpersonen und Dienste. Das HomeTreatment stellt eine zeitlich begrenzte Intervention dar. Die Behandlungsdauer beträgt max. 12 Wochen, kann bei Bedarf individuell angepasst werden. Für Nutzerinnen und Nutzer bedeutet dies die Sicherstellung einer adäquaten psychiatrischen Behandlung unter grösstmöglicher Autonomie und Selbstbestimmung.

Aufnahmekriterien
• Alter zwischen 18 und 65
• Psychische Erkrankung gemäss ICD Kapitel F
(Psychische und Verhaltensstörungen)
• Bedarf an komplexen Unterstützungsleistungen

Ausschlusskriterien
• Akute Selbst- und/oder Fremdgefährdung
• Kindeswohlgefährdung im häuslichen Umfeld
• Ablehnung der ambulanten Behandlung durch die betroffene Person
oder weitere im Haushalt lebende Personen

Aufgaben
• Fachärztliche Behandlung und spezifische pflegerische,
sozialpädagogische sowie sozialarbeiterische Versorgung
• Sicherstellung eines Supports durch Experten aus eigener Erfahrung
• Dokumentation und Berichterstattung (z. B. für Krankenkassen, behandelnden Arzt, Behörden)
• Unterstützung beim Medikamentenmanagement
• Psychotherapeutische Gesprächsinterventionen
• Unterstützung bei der Selbstfürsorge
• Übernahme einer vorübergehenden Koordinationsfunktion innerhalb des Helfernetzwerks
• Vernetzung mit neuem und bestehendem Versorgungssystem
• Während der Behandlung zu Hause kann bei Bedarf ein Pikettdienst angeboten werden

Medizinische-psychiatrische Versorgung
In einem Erstgespräch werden die Arztgespräche und deren Frequenz festgelegt. Die Arztgespräche erfolgen in der Regel zusammen mit einem Wohncoach vor Ort. Die Behandlung verfolgt einen integriert psychiatrischen Ansatz mit psychotherapeutischen und medikamentösen Elementen, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der behandelten Person. Eine schon vorhandene ambulante Behandlung soll nach Rücksprache mit den Behandelnden ergänzt werden.

Wohncoach
Der Wohncoach gewährt die Unterstützung der Person bei der Bewältigung des Alltages zu Hause und koordiniert die anfallenden Aufgaben. Durch die Übernahme und/oder Unterstützung der Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens wird eine vorübergehend umfangreichere Begleitung angeboten.

Peer-Support
Bei der Peer-Beratung wird vermehrt auf allgemeine unterstützende Möglichkeiten Wert gelegt wie beispielsweise:
• Erfahrungsaustausch der eigenen Geschichte
• Stärkung der Selbstfürsorge, Beziehungen, Zuversicht entwickeln
• Allg. Themen wie Umgang mit Medikamenten, Suchtmittel und Symptomen

Soziale Arbeit
Zu den Kernaufgaben der Sozialarbeit gehört die Sicherung der finanziellen und materiellen Lebenslage. Teilaspekte können in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Freizeit liegen. Ein wichtiger Aspekt ist die Koordination mit bereits involvierter Fachstelle wie IV oder Fachperson wie Beistand oder externer Sozialdienst.

Angehörige und soziales Umfeld
Im gleichen Haushalt lebende Personen/Angehörige werden so weit als möglich mit einbezogen, beginnend beim Eintrittsgespräch bis hin zur Austrittsplanung. Sie können nach vorheriger Vereinbarung Kontakt zum Team aufnehmen.

Nachsorge
Der Abschluss eines HomeTreatments wird mit der betroffenen Person und schon bestehenden Versorgungsstrukturen geplant und koordiniert. Zum Abschluss der Behandlung gehört eine Evaluation der Behandlung und die Prüfung ob für eine längerfristige Stabilisierung Versorgungsstrukturen notwendig sind. Der Behandlungsinhalt wird in einem ärztlichen Abschlussbericht dokumentiert.

Anmeldung
Das HomeTreatment-Team ist von Montag bis Freitag zu Bürozeiten (08.00 – 17.00 Uhr) über die Hauptnummer 031 970 58 71 erreichbar.

Die Leistungen werden gemäss den Grundlagen der TARMED-Systematik Kapitel 02 erbracht und verrechnet. Nichtärztliche ambulante Behandlung ist auf max. 4h/Woche eingeschränkt.

Bei Nutzenden die zum Bezug einer IV-Rente berechtigt sind, kann der Aufwand der Betreuung über die Position «ambulante Betreuung» gegenüber dem Alters- und Behindertenamt (ALBA) der Gesundeheits-, Sozial- und Integrationsdirektion Kanton Bern (GSI) abgerechnet werden.


Das WohnAutonom-Team ist von Montag bis Freitag zu Bürozeiten (08.00 – 17.00 Uhr) über die Hauptnummer erreichbar.

WohnAutonom
Moserstrasse 24
3014 Bern

T 031 970 58 71

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