Die Forensisch-Psychiatrische Poliklinik umfasst die ambulanten Angebote der Universitätsklinik für Forensische Psychiatrie und Psychologie.
Ambulante Behandlung und Abklärung von forensischen Patientinnen und Patienten.
Testungen für Begutachtungen und Abklärungen im K&L Dienst.
Forensisch-Psychiatrische
Versorgung in der JVA Hindelbank
Als einzige Justizvollzugsanstalt für Frauen in der deutschsprachigen Schweiz dient die JVA Hindelbank mit insgesamt 107 Haftplätzen dem Vollzug von Strafen und Massnahmen im offenen und geschlossenen Bereich. Während der Zeit in der JVA Hindelbank sollen sich die Straftäterinnen auf ein deliktfreies und verantwortungsvolles Leben nach der Freilassung vorbereiten.
In der JVA Hindelbank bieten wir störungs- und deliktorientierte Psychotherapien als auch Krisenintervention und Abklärungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der JVA Hindelbank und den Behörden an.
Folgende Dienstleistungen werden von Seiten der FPP angeboten:
Deliktorientierte Psychotherapie
Therapien nach Artikel 59 StGB, 60 StGB und 63 StGB (alle durch das Gericht angeordnet) werden zur Verbesserung der Legalprognose, also zur Verminderung des Rückfallrisikos durchgeführt.
Zudem besteht im Kanton Bern die Möglichkeit, dass die Behörde des Bewährungs- und Vollzugsdienstes (BVD) Therapien unter Anwendung des Artikel 20 StGB mit dem Ziel der Risikominderung beauftragt. Diese werden ebenfalls durchgeführt und darüber hinaus werden sogenannte vollzugsbegleitende Therapien als Antrag an die einweisenden Behörden angeboten.
Gruppentherapieangebote
Die FPP führt regelmässig Gruppentherapieangebote zur Gewaltprävention (z.B. Reasoning & Rehabilitation2, R&R2), zu störungsorientierten Inhalten (z.B. Dialektisch-Behaviorale Skillsgruppe mit forensischer Vertiefung, DBT) sowie Psychoedukationsgruppen Sucht durch. Zudem führen wir die Schlaf-Psychotherapie-Gruppe («Become Your own Sleepexpert» als Kooperation mit der Universitätsklinik für Psychiatrie der Universität Genf, Prof. Dr. Christoph Nissen) durch.
Psychiatrische Grundversorgung
Ein*e Psychiater*in der FPP ist für die psychiatrische Grundversorgung und die Verschreibung von Psychopharmaka (z.B. Medikamente gegen Depression, Psychosen, Schlafprobleme) zuständig. Er / Sie begleiten die psychotherapeutischen Behandlungen bei gegebener Indikation auf Anfrage der Psychologie.
Bei akuten Krisen, die nicht mehr im ambulanten Setting behandelt werden können, findet je nach Behandlungsauftrag und Ziel eine stationäre Einweisung in die Forensisch-Psychiatrische Spezialstation der FPP oder in die Bewachungsstation (BEWA) im Inselspital statt.
Psychotherapeutische Grundversorgung und Kriseninterventionen
Patient*innen welche sich in einer psychischen Krise befinden, werden zu Krisentherapiegesprächen aufgeboten. Patientinnen, die akut unter einer psychischen Störung leiden, die nicht im Zusammenhang mit ihren Delikten steht, können im Rahmen einer störungsorientierten Therapie behandelt werden.
Forensisch psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung in der JVA Thorberg
Die JVA Thorberg ist eine geschlossene Justizvollzugsanstalt für männliche Straftäter, zugehörig zum Strafvollzugskonkordat der Nordwest- und Innerschweiz. Sie betreibt einen modernen Justizvollzug und engagiert sich für die Resozialisierung und Rückfallprävention von Straftätern. Bei ungefähr 180 Insassen besteht neben dem Normalvollzug eine Abteilung für Langzeiteingewiesene und ein Sicherheitsvollzug.
Folgende Dienstleistungen werden von Seiten der FPP angeboten:
Deliktorientierte Psychotherapie
Eingewiesene mit einer ambulanten Massnahme nach Artikel 63 StGB (Anordnung durch das Gericht), erhalten in der Regel eine langfristige Psychotherapie, die im allg. in wöchentlichen Sitzungen angeboten wird. Ferner kann auf Antrag der Vollzugsbehörde oder des Eingewiesenen, nach vorgängiger Therapieabklärung, eine Psychotherapie umgesetzt werden. Der Fokus der Therapien ist jeweils delikt- und störungsorientiert mit dem Ziel, das Rückfallrisiko für Gewalt- und Sexualstraftaten und Kriminalität allgemein zu senken.
Psychiatrische Grundversorgung
Ein*e Psychiater*in der FPP ist für die psychiatrische Grundversorgung und die Verschreibung von Psychopharmaka (z.B. Medikamente gegen Depression, Psychosen, Schlafprobleme) zuständig. Er / Sie begleiten die psychotherapeutischen Behandlungen bei gegebener Indikation auf Anfrage der Psychologie.
Bei akuten psychischen Krisen, die nicht mehr im ambulanten Setting der JVA Thorberg tragbar sind, findet je nach Behandlungsauftrag und – ziel eine stationäre Einweisung in die Forensisch-Psychiatrische Spezialstation der FPP oder in die BEWA (Bewachungsstation) im Inselspital statt.
Psychotherapeutische Grundversorgung und Kriseninterventionen
Patienten, welche sich in einer psychischen Krise befinden, werden zu Krisentherapiegesprächen aufgeboten. Patienten, die akut unter einer psychischen Störung leiden, die nicht im Zusammenhang mit ihren Delikten steht, können im Rahmen einer störungsorientierten Therapie behandelt werden.
Gruppentherapieangebote
Die FPP führt regelmässig Gruppentherapieangebote zur Gewaltprävention (z.B. Reasoning & Rehabilitation) oder mit störungsorientierten Inhalten (z.B. Suchtbehandlung) durch.
im Aufbau
Im Rahmen unseres Konsiliar- und Liaisondienstes (K&L)
bieten unsere forensischen Psychiater*innen in alle Regionalgefängnisse (RG) des
Kantons Bern gefängnis-psychiatrische Sprechstunden an. Je nach Bedarf werden
die RG unterschiedlich intensiv bedient. Es finden mindestens wöchentliche
Visiten statt, in welchen die Psychiater*innen eng mit den Gesundheitsdiensten
zusammenarbeiten. Diese melden die Patient*innen für die Sprechstunden an, es
ist jedoch auch möglich, dass sich die Eingewiesenen selber für einen
Psychiatrie-Termin anmelden.
In jedem RG sind zudem Psycholog*innen aus unserer Klinik eingesetzt, die Krisengespräche oder Kurztherapien mit den eingewiesenen Patient*innen führen können.
Es besteht ein enger Kontakt zu den stationären Einheiten, die bei Phasen akut stationärer Behandlungsbedürftigkeit die Patient*innen auf der Bewachungsstation (BEWA) oder der Forensisch-Psychiatrischen Spezialstation Etoine behandeln können.
Zusammenfassend kann man feststellen, dass ein grosser Teil der gefängnispsychiatrischen Aufgaben darin besteht, Krisen und Konsumstörungen zu behandeln und mittels Psychopharmaka die Behandlung von Anpassungsstörungen, Depressionen oder Psychosen im Behandlungskonzept vorteilhaft zu unterstützen.
Das Projekt «Forensische Pflege im Justizvollzug» wird aufgegleist, um unsere forensisch tätigen Psychiater*innen zu unterstützen und eine Schnittstelle in die Gesundheitsdienste der JVA zu bilden. Analog einer psychiatrischen Spitex und Konzepten für den Einsatz von Pflegenden auf den Notfall-Einheiten der Spitäler sind die Aufgaben breit gestreut. Erfahrung aus der Akutpsychiatrie sind unabdingbar. Ziel ist es, die Versorgung der Eingewiesenen auszubauen sowie die immer mehr gefragte Expertise im Umgang mit psychisch belasteten oder gar kranken Eingewiesen in den Teams der JVAs zu verbessern.
Prof. Dr. med. Daniela Hubl, Stv. Direktorin a.i. und Chefärztin