Job Coach Placement (JCP)

Das Job Coach Placement ist ein wissenschaftlich begleitetes Integrationsprogramm, dessen Ziel es ist, Menschen mit einer psychisch bedingten Leistungseinschränkung im Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Mitarbeitenden des Job Coach Placement unterstützen Menschen mit einer psychisch bedingten Leistungseinschränkung dabei, beruflich wieder Fuss zu fassen. An den externen Arbeitsplätzen werden die Teilnehmenden und ihre Vorgesetzten zeitlich unbefristet von einem persönlich zugeteilten Job Coach begleitet. Das Job Coach Placement ist eine an Schweizer Verhältnisse angepasste Form des in den USA sehr erfolgreichen Supported Employment.

12 bis 15 Teilnehmende werden von einem mobilen Job Coach an den verschiedenen externen Arbeitsplätzen betreut. Die Job Coachs arbeiten eng mit den direkten Vorgesetzten in den externen Einsatzfirmen und den Therapeuten (niedergelassenen Psychiaterinnen und Psychiatern, sozialpsychiatrischen Ambulatorien, Sozialdienste) zusammen.

Diese Zusammenarbeit beinhaltet individuell angepasste, verbindliche und regelmässige Kontaktaufnahme am Arbeitsplatz. Bei unüberwindbaren Schwierigkeiten hat das Job Coach Placement ein Auffangnetz für die Teilnehmenden vorbereitet. Damit wird verhindert, dass es bei den Teilnehmenden zu einer Vollkrise (Hospitalisation) kommt. Die externen Einsatzfirmen werden personell, administrativ und finanziell entlastet.

Das Job Coach Placement schliesst Arbeitsverträge mit den Teilnehmenden und Zusammenarbeitsverträge mit den externen Einsatzfirmen ab. Dieses Vorgehen entspricht dem Betriebskonzept eines Personalverleihunternehmens.

Die Invalidenversicherung IV ermöglicht durch verschiedene berufliche Massnahmen den versicherten Personen den Weg zu einem Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt. Das Job Coach Placement erhält via Verfügung (Phase I) den Auftrag mit entsprechenden Zielvorgaben. Diese Massnahme dauert in der Regel sechs Monate. Während dieser Zeit erhält die teilnehmende Person ein Taggeld von der IV.

Ziel der Phase I ist eine Direktanstellung im ersten Arbeitsmarkt zu bewirken. Gelingt uns das nicht, weil die wirtschaftliche Situation der externen Einsatzfirma oder die psychische Stabilität noch nicht gegeben sind, besteht die Möglichkeit einer Anstellung (Phase II) über das Job Coach Placement. Während der Phase II erhalten die Teilnehmenden einen Leistungslohn und - wenn diese dazu berechtigt sind - eine IV-(Teil-)Rente. Ansonsten finanziert das RAV oder der zuständige Sozialdienst ergänzend. Dem Job Coach Placement werden die so geführten Plätze vom Alters- und Behindertenamt nach den Regeln zur Finanzierung geschützter Arbeitsplätze abgegolten.

Die Zuweisung von Menschen mit einer psychisch bedingten Leistungseinschränkung aus dem Kanton Bern erfolgt durch die IV-Stelle Bern direkt beim Job Coach Placement. Bedingung ist, dass die berufliche Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt aus medizinischer Sicht möglich ist. Bei der Voranmeldung im Job Coach Placement werden der mögliche Starttermin und ein Vorstellungsgespräch vereinbart. Am Vorstellungsgespräch werden die gemeinsamen Ziele eruiert und die Grundvoraussetzungen des möglichen Teilnehmenden angeschaut. Können sich alle Parteien auf die Vorgaben und Ziele einigen, beginnt die berufliche Integration in den ersten Arbeitsmarkt zeitnahe.