Forensik: Zusammenführung und Erweiterung der Angebote

Die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (PP) der UPD konnte 10 Jahre forensisch-psychiatrische Station Etoine feiern. Eine Erfolgsgeschichte, die vor über zwanzig Jahren dank Prof. Dr. med. Werner Strik zusammen mit Generalprokurator Markus Weber ihren Anfang nahm. Auf 15 Plätzen werden heute jedes Jahr um 150 straf- und zivilrechtliche Patient*innen (4/5 zu 1/5) während durchschnittlich eines Monats behandelt. Die Anzahl Patient*innen hat sich seit den Anfängen erhöht, trotz Schwankungen der Behandlungsdauern blieb die Behandlungsqualität stabil.

Im Januar 2022 konnte als Pilotprojekt, die durch die PP betriebene Forensische Tagesklinik (FTK) im Regionalgefängnis Burgdorf (RGBU) eröffnet werden. Damit wurde eine Lücke in der Versorgungskette psychiatrisch erkrankter Straftäter*innen im Kanton Bern geschlossen werden. Das erste Jahr hat gezeigt, dass die FTK geeignet ist, die Gesundheit und Legalprognose psychisch schwer kranken Patient*innen mit einem Hafttitel durchschnittlich in der Hälfte der ursprünglich veranschlagten Zeit deutlich zu verbessern und so dazu beizutragen, dass sie in Nachfolgeinstitutionen ihre Massnahmen oder fortführenden Strafen antreten können. Für die meisten Patient*innen ist jedoch wichtig, dass sie weiterhin ambulant behandelt werden, weil es sich in beinahe allen Fällen um schwerkranke Patient*innen handelt, bei denen das Entstehen chronischer Verläufe nicht selten ist.

Nach der Auflösung des Forensisch Psychiatrischen Dienstes (FPD) ab Juli 2022 konnte die Verantwortung für die ambulante Behandlung psychisch kranker Patient*innen in den Gefängnissen und der Justizvollzugsanstalten des AJV im Rahmen einer Übergangslösung für die geplante Universitätsklinik für forensische Psychiatrie von der PP übernommen werden. Der Aufbau des Dienstes ist dank guter Rekrutierungen bereits so weit erfolgt, dass auch die ambulante Behandlung wieder zum Laufen gekommen ist. Chefärztin Prof. Dr. med. Daniela Hubl ist neben der Station Etoine für die Bewachungsstation am Inselspital (BEWA) und für die FTK im Regionalgefängnis Burgdorf psychiatrisch verantwortlich. Sie führt zusammen mit Dr. med. Peter Wermuth, der den ambulanten Teil leitet, das Zentrum für Forensische Psychiatrie der PP. Die integrierte Versorgung durch die stationären, tagesstationären und neu auch ambulanten Behandlungen im Strafvollzug aus einer Hand hat sich bereits bewährt.

Links