Therapien

Die Therapie spielt bei vielen Patientinnen und Patienten eine wichtige Rolle im Gesundungsprozess. Sie stellt die Fähigkeiten und Lebenserfahrungen in den Vordergrund. In dieser ressourcen- und prozessorientierten Arbeit geht es darum, neue Einsichten und Erkenntnisse zu gewinnen und daraus neue Fähigkeiten zu entwickeln.

Leitung

Karin Bütikofer

Bei der Ergotherapie handelt es sich um eine ganzheitlich ausgerichtete medizinische Behandlung, die psychologische, pädagogische und soziale Aspekte einbezieht. Mit der Ergotherapie wird bewusstes, zielgerichtetes Handeln unterstützt und gefördert.

Dies erfolgt mit bildnerischen, gestalterischen oder handwerklichen Tätigkeiten (unter anderem beim ausdruckszentrierter Ansatz) und mit Aktivitäten wie Spiele, themenzentriertes Gestalten etc., die die Interaktion fördern (interaktioneller Ansatz). Mit solchen Massnahmen werden zum Beispiel das Selbstvertrauen, die Wahrnehmung und die Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit gestärkt.

Die Unterstützung bei Aktivitäten des täglichen Lebens ist ein weiterer Bestandteil der Therapie (kompetenzzentrierter Ansatz). Patientinnen und Patienten werden zum Beispiel beim (wieder) Einüben von Kochen, Einkaufen oder Busfahren begleitet. Dies dient der Förderung der Selbständigkeit und der spezifischen Vorbereitung auf Wohn- und Arbeitsumfelder.

Schliesslich gehört kognitives Training zum Angebot. Mit Hilfe von verschiedenen Methoden und spezifisch ausgesuchten Mitteln wie computergestützte Anwendungen, diverses Übungsmaterial (Rätsel, Wahrnehmungsübungen usw.) oder praktischen Tätigkeiten aus allen Bereichen wird unter anderem die Konzentrations- und Merkfähigkeit der Patientinnen und Patienten verbessert.

Ergotherapie wird im Einzel- und Gruppensetting stationär und ambulant angeboten.

Für wen eignet sich die Ergotherapie?

Grundsätzlich können Patientinnen und Patienten aller psychiatrischer Krankheitsgruppen von ergotherapeutischen Massnahmen profitieren. Die Therapieform und das Behandlungsziel richten sich dabei nach dem Krankheitsbild und den jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen.

Die Kunsttherapie bietet über malerische oder plastische Gestaltungen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit Gefühlen und Verhaltensweisen. Im Vordergrund stehen der Entstehungsprozess und der persönliche Ausdruck, nicht das Endprodukt.

In der Kunsttherapie geht es darum, innere Prozesse und Verhaltensmuster sichtbar zu machen. Mit Hilfe der Gestaltung ist es möglich, unbewusste Gefühle auszudrücken, wahrzunehmen und Blockaden und Widerstände zu erkennen (analytisch-orientierte Methode). Im lösungsorientierten Malen (LOM) werden klar strukturierte Methoden angewendet, um konkret an einem Thema zu arbeiten. Mit Hilfe von Metaphern werden Bilder gemalt, die Verarbeitung und Veränderung ermöglichen.

Die Reflexion des Erlebten gemeinsam mit den Therapeutinnen und Therapeuten ist ein wichtiger Bestandteil der Kunsttherapie.

Die Kunsttherapie dient unter anderem der Förderung des Selbstvertrauens, der Selbstwahrnehmung und der Ausdrucksfähigkeit und unterstützt den Umgang mit Gefühlen.

Kunsttherapie wird im Einzel- und Gruppensetting angeboten.

Für wen eignet sich die Kunsttherapie?

Grundsätzlich können Patientinnen und Patienten aller psychiatrischer Krankheitsgruppen von kunsttherapeutischen Massnahmen profitieren. Die Kunsttherapie ist jedoch nicht geeignet bei akut psychotischen Zuständen. Die Therapieform und das Behandlungsziel richten sich nach dem Krankheitsbild und den jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen.

Ziel der Musiktherapie ist es, die Patientinnen und Patienten mit Musik zu bewegen und so heilsame Prozesse zu unterstützen. Mit Melodie, Klang und Rhythmus, aber auch mit Stille, soll der Zugang zu sich selbst und zu anderen gefördert werden.

Es wird zwischen aktiver und rezeptiver Musiktherapie unterschieden. Zentrale Ziele beider Therapieformen sind die Förderung der Achtsamkeit und die Unterstützung eigener Ressourcen.

In der aktiven Musiktherapie steht das improvisatorische Experimentieren im Vordergrund. Das Schwergewicht der musiktherapeutischen Arbeit liegt nicht auf dem Endprodukt, sondern auf dem Prozess, der durch die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten der Improvisation entsteht. Stimmungen, Situationen und Gefühle werden mit Klang, Ton und Rhythmus erlebbar. Und im Gespräch mit den Therapeutinnen und Therapeuten erfahren sie Klärung und Lösungsmöglichkeiten.

Bei der rezeptiven Musiktherapie wird den Patientinnen und Patienten Musik vorgespielt. Beim gemeinsamen Hören der Musik werden Emotionen und Körperempfindungen wachgerufen. Wie bei der aktiven Musiktherapie werden diese mit den Therapeutinnen und Therapeuten weiterverarbeitet.

Weitere Aspekte und Themen in der Musiktherapie sind: Entspannung mit Musik, Erfahrungen mit Rhythmus und Trommeln und vor allem im alterspsychiatrischen Bereich die Arbeit mit Stimme und Lied.

Musiktherapie wird im Einzel- und Gruppensetting angeboten.

Für wen eignet sich die Musiktherapie?

Grundsätzlich können Patientinnen und Patienten aller psychiatrischer Krankheitsgruppen von musiktherapeutischen Angeboten profitieren. Die Therapieform und das Behandlungsziel richten sich nach den jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen.

Die Physiotherapie orientiert sich bei der Behandlung an den Funktions- und Bewegungseinschränkungen der Patientinnen und Patienten. Sie unterstützt den Heilungsprozess und verbessert die Mobilität und dadurch die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit.

Mittels differenziert eingesetzten Behandlungsformen und aktiven Übungen werden Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer verbessert, Schmerzen reduziert und die Atmung unterstützt.

Ziel der Physiotherapie ist es, Defizite in der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit zu erkennen und zusammen mit der Patientin und dem Patienten Wege zu finden, diese auszugleichen.

Zudem wird mit verschiedenen Methoden auf Achtsamkeit, Körperwahrnehmung und Entspannung besonders Wert gelegt und so das Verständnis für Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche gefördert.

Die Patientinnen und Patienten erlernen einen bewussteren Umgang mit ihrem Körper sowie mit ihren Gefühlen und Gedanken. Auf diese Weise werden langfristig die Prophylaxe von Rückfällen und die Freude an der Bewegung angestrebt.

Physiotherapie wird im Einzel- und Gruppensetting angeboten.

Für wen eignet sich die Physiotherapie?

Grundsätzlich können Patientinnen und Patienten aller psychiatrischer Krankheitsgruppen von physiotherapeutischen Massnahmen profitieren. Die Behandlungsform richtet sich dabei nach dem Krankheitsbild und wird den jeweiligen Bedürfnissen und Fähigkeiten angepasst.

Die integrative Körpertherapie geht davon aus, dass Traumatas körperlich verankert sind und somit auch über den Körper behandelt werden können. Die Therapie hilft, solche Erlebnisse aufzuarbeiten und den Selbstheilungsprozess einzuleiten.

Die Therapie beinhaltet Übungen zur Selbstwahrnehmung über Berührung, Tanz- und Bewegungsimprovisation oder Entspannungstechniken. Die integrative Körpertherapie bietet den Patientinnen und Patienten die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen und Einstellungen. Gleichzeitig dient sie der Sensibilisierung für Nähe und Distanz in Beziehungen und erlaubt es, die Entscheidungsfähigkeit zu verbessern.

Die Behandlungsformen werden vorwiegend als Einzeltherapie, bei Bedarf auch als Gruppentherapie angeboten.

Für wen eignet sich die Integrative Körpertherapie?

Grundsätzlich können Patientinnen und Patienten aller psychiatrischen Krankheitsgruppen von den Massnahmen dieser Therapie profitieren. Die Integrative Körpertherapie ist für Menschen geeignet, bei denen sich nicht ausgedrückte Gefühle auf den Körper übertragen und sich in Form von Unwohlsein bis hin zur Krankheit abzeichnen.

Bei der tiergestützten Therapie werden durch den gezielten Einsatz von Tieren positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Patientinnen und Patienten erzielt. Als wichtige Elemente werden Nähe und Anerkennung durch das Tier angesehen.

In der UPD gibt es zwei Angebote der tiergestützten Therapie: das therapeutische Reiten und die Therapie im Tiergarten.

Beim therapeutischen Reiten wird die Beziehungsfähigkeit des Pferdes zum Menschen ge­nutzt, um die Kontaktnahme zu erleichtern und eine Grundlage für zwischenmenschliche Bezie­hungen zu schaffen. Der psychisch kranke Mensch kann über seinen Körper mit dem Pferd kommunizieren, direkten Kontakt zu einem anderen Lebewesen haben und sich mit ihm im Gleichmass bewegen.

Bei der Therapie im Tiergarten steht die Beziehung zu den Tieren im Vordergrund (Kaninchen, Hühner, Enten und Ziegen). Es geht aber auch um die Pflege der Tiere, das Füttern und die Reinigung des Stalls.

Die Tiere üben eine grosse Anziehungskraft auf die Patientinnen und Patienten aus. Sie sind ohne Vorurteile, spenden Trost und Geborgenheit. Sie lassen sich beobachten, streicheln und füttern. Ihr hoher Motivationscharakter öffnet Türen für weitere therapeutische Interventionen.

Für wen eignet sich die tiergestützte Therapie?

Grundsätzlich können Patientinnen und Patienten aller psychiatrischer Krankheitsgruppen von der tiergestützten Therapie profitieren. Sie wird auch für Kinder und Jugendliche angeboten. Die Therapieform und das Behandlungsziel richten sich dabei nach den Fähigkeiten und Bedürfnissen. Die tiergestützte Therapie ist nicht geeignet für akut aggressive Patientinnen und Patienten.